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Fortsetzung der Zuchtbemühungen

    • Ebenfalls 1972 fand eine weitere Ursprungsverpaarung statt mit dem Wolfspitzrüden "Astor v. Teck" und der Chow-Hündin "Aina Piz D´Hiver", die 1973 wiederholt wurde (Wittekindsburg A + B). 
    • Ein weiterer Chow-Rüde, der vergleichsweise elegante "Darius vom Schrattenbach", kam hinzu, er wurde mit der Halb-Samojedin "Alraune vom Birkenbruch", (Tochter aus Cito vom Pol x Lotus vom Jägerhof) im Zwinger "vom Blumenhag" verpaart. Die daraus hervorgegangenen Rüden "Boris" und "Bingo" hatten einen großen Einfluss in der Zucht. Der dritte Rüde "Brummi" hatte einen einzigen, traumhaft schönen Wurf (D vom Weissdornhag), der jedoch nicht eingesetzt werden konnte (Schecken- und Weißträger).
  • Eine weitere echte Ursprungsverpaarung mit "Darius vom Schrattenbach" mit der Wolfspitzhündin Asta von Solln im Zwinger vom Nixensee ist leider in der übernächsten Generation wegen massiver HD gescheitert.

Das war die erste große Serie von Maßnahmen, um die Population auf eine breitere genetische Basis zu bringen. Die Ergebnisse differierten stark, so dass eine lange Selektions- und Testphase eingeplant werden musste, die bis in die heutige Zeit andauert. Die Wittekindsburg-Nachkommen wurden nur vorsichtig eingesetzt, da offensichtlich eine gewisse Unsicherheit herrschte, die man insbesondere im Zwinger vom Stechersee züchterisch durchleuchtete. Bemerkenswert: Sowohl in der Samojeden-Einmischung als auch in den neuen Ursprungsverpaarungen fand man nicht den Typ und das großartige Verhalten der Jägerhofhunde. Allgemein musste man feststellen, dass die Hunde fremdenfreundlicher geworden waren. Einzig die Blumenhag-Linie fiel durch ein großartiges Sozialverhalten und durch ein zurückhaltendes, angenehmes Wesen auf. Hier war es die HD-Belastung, die besonders berücksichtigt werden musste.

1984 entstand eine neue Ursprungsverpaarung "vom Unland" im EKW, die die ZG zunächst förderte, aber 1990 wegen diverser Stoffwechselstörungen der Nachkommen wieder aufgeben musste. Es gehört eben auch Glück dazu.

Die folgenden Bilder zeigen Zuchtergebnisse der zweiten und dritten Generation nach der Einmischung des Samojeden und nach den Wittekindsburg- und Nixensee- Ursprungsverpaarungen bzw. einer weiteren Chow Einmischung. Die Beispiele zeigen, wie vielfältig die Aufspaltungen in den folgenden Generationen ausfallen können. Dabei war Boris vom Blumenhag mit über 50 direkten Nachkommen einer der wichtigsten Vererber ...

bild28 blumenhag boris 1



... Beispiele seiner direkten Nachkommen sind ...





Als weitere Beispiele der Typenvielfalt in dieser Zuchtphase sind zu nennen: Der bildschöne Brummi vom Blumenhag-Sohn Drusus vom Weissdornhag, die F2-Hündin Donna v.d. Wittekindsburg, der Kurz- bzw. Stockhaar-Eurasier Cäsar vom Hermareg, aber auch Asa vom Blumenhag, die Stammutter der Stratenhoflinie mit je 25% L-Jägerhof-Eurasier, Samojede, Wolfspitz und Chow:

Rurik vom Jägerhof, seine Nachkommen und die hier gezeigten vergleichbaren Eurasier vertreten beispielhaft die Generationen der Rückpaarungen auf Jägerhoftiere. Dies war erforderlich um die Streubreite im Erscheinungsbild und im Verhalten einzugrenzen, und um die Jägerhof-Eigenschaften und Merkmale zu sichern. Gleichzeitig konnte die HD-Belastung auf ein erträgliches Maß reduziert werden.

   
   

Der gesamte Zeitraum stellte eine durch intensive, schwierige und immer wieder von Rückfällen geprägte Phase der Eurasierzucht dar. Es war die Zeit der ersten Samojeden-Einmischungen, es wurden die Inzuchtfolgen und die ersten Anzeichen einer drohenden Inzuchtdepression erkennbar und vieles mehr. Die meisten dieser Defekte und Mängel konnte der Samojede zwar mit einem Schlag wegwischen, doch die Sicherheit war trügerisch.

1973 wurde die Aufnahme in den Dachverband VDH beantragt - die Verhandlungen führte Dr. Werner Schmidt. Der Rassename "Wolf-Chow" wurde jedoch, auf Antrag des Chow-Chow-Klubs wegen Verwechslungsgefahr abgelehnt. So musste ein neuer Namen gesucht werden. Von Frau Dr. Jander, der späteren Hauptzuchtleiterin im EKW, kam die Idee den Hund zu Ehren von Konrad Lorenz "Lorentiner" zu nennen, was dieser dankend ablehnte, mit der Begründung, er brauche noch ein paar Jahre Bedenkzeit, in der Hoffnung auf ein mehr wölfisches Erscheinungsbild. So kam Julius Wipfels Vorschlag zum Zuge mit dem treffenden Namen "Eurasier".